Team

Katharina

Schon seit meiner Kindheit faszinieren mich Tiere – ganz besonders Hunde. Ihre Ehrlichkeit, ihre Körpersprache und ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit haben mich schon immer tief beeindruckt.

2017 zog meine erste eigene Hündin Leela bei mir ein – damals zehn Monate alt und voller Unsicherheiten. Sie war alles andere als „einfach“: ein klassischer Angstbeißer, der niemanden an meiner Seite duldete. Gerade deshalb hatte ich sie bewusst im Tierheim ausgewählt – denn ein problemloser Hund hätte mich nicht herausgefordert. Und genau das wollte ich.

Unsere gemeinsame Zeit war intensiv, oft schwierig, aber vor allem eines: lehrreich. Ich tauchte tief in verschiedene Trainingsmethoden ein, stellte vieles infrage und entwickelte den Wunsch, Hunde wirklich zu verstehen – über bloße Erziehung hinaus.

Ich begann, mich intensiv fortzubilden: durch Fachliteratur, Seminare, Einzelcoachings und praktische Trainingsstunden. Um mein Wissen weiter zu fundieren, absolvierte ich schließlich ein Studium der Hundeverhaltens­therapie und Hundepsychologie am ift – Institut für Tierheilkunde in Viernheim. Seit Oktober 2022 bin ich offiziell berechtigt, Mensch-Hund-Teams gemäß § 11 TierSchG zu begleiten.

Heute arbeite ich mit Menschen, die ihre Hunde nicht „funktionieren“ lassen wollen, sondern ihnen auf Augenhöhe begegnen möchten – klar, respektvoll und mit Herz.

Mein Ansatz basiert auf positiver Verstärkung, aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem tiefen Verständnis für die emotionalen Bedürfnisse von Hunden. Für mich stehen Beziehung und Kommunikation im Mittelpunkt – nicht Kontrolle.

Regelmäßige Weiterbildungen sind für mich selbstverständlich. Denn jedes Mensch-Hund-Team ist einzigartig – und verdient eine individuelle, gewaltfreie Begleitung auf Augenhöhe.

Lynn

Lynn kam ursprünglich als Pflegehund von Salva Hundehilfe e.V. im Juni 2023 zu uns. In den ersten Wochen bei uns lief sie gerne mal die Wände hoch und brachte ein Energielevel mit, das wir nicht gewohnt waren. Schon am ersten Tag wickelte sie uns aber mit ihrer charmanten Art um den Finger und nach einigen Wochen haben wir uns dazu entschlossen sie zu behalten. Da Lynn als Tierschutzhund weder Leinenführung noch sonstige Erziehung mit sich brachte, ist sie der ideale Vorführhund für Kunden, sie sich in ihrer Erziehungsmethode noch nicht sicher sind und nach dem richtigen Weg suchen. Auch Lynn genießt bei uns vom ersten Tag an gewaltfreies Training und ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie gut gerade diese Methode funktioniert und für ein harmonisches Miteinander sorgt.

Ihr fröhliches, neugieriges Wesen macht sie zu einem idealen Begleithund und durch ihre wissbegierige Art lässt sie sich sehr gut in den Trainingsalltag integrieren. Auch Lynn zeigt bellenden Hunden die kalte Schulter und ist bei unseren Social Walks gerne als Platzhalter zwischen Problemhunden bzw. Hunden mit Artgenossenunverträglichkeiten dabei.

Onni

Onni ist das sanfte Herzstück in unserem Team. Mit seiner ruhigen und sensiblen Art bringt er eine ganz besondere Ausstrahlung mit. Er ist kein Hund, der sich ungestüm ins Abenteuer stürzt – stattdessen beobachtet er lieber in Ruhe und entscheidet dann in seinem Tempo, was sich richtig anfühlt. Wie unsere anderen Hunde stammt auch Onni aus dem Tierschutz und bringt seine ganz eigene Geschichte mit.

Trotz seiner Erfahrungen zeigt er in vielen Situationen ein gutes Gespür für sich selbst und weiß, was er will. Dabei bleibt er stets freundlich und klar in seiner Kommunikation – auch wenn andere Hunde mal unhöflich werden. Onni lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und begegnet Pöbeleien mit entspannter Gelassenheit.

Im Kontakt mit anderen Hunden verhält er sich eher unauffällig und konfliktvermeidend. Menschen gegenüber ist er offen und lässt sich gerne streicheln – auch von Fremden, besonders wenn sie ein Leckerli dabeihaben.

Onni ist ein wunderbarer Begleiter, der mit seiner stillen Stärke und seinem feinen Wesen das Herz vieler Menschen gewinnt.

Leela

Leela habe ich 2017 im Alter von zehn Monaten aus dem Heidelberger Tierheim adoptiert. Nachdem privat alle Voraussetzungen für einen Hund gegeben waren, durchforstete ich die Internetseiten der umliegenden Tierheime – und blieb sofort an Leela hängen. Ihre Beschreibung lautete: „Ein unsicherer Hund, der viel Erfahrung braucht.“ Erfahrung hatte ich keine – sie war mein erster Hund. Aber ich hatte den festen Willen, an mir zu arbeiten und mit ihr gemeinsam zu wachsen.

Als ich sie dann zum ersten Mal live im Tierheim sah, kam die Ernüchterung: Ein großer Hund stellte sich im Zwinger auf die Hinterbeine, bellte mich lautstark an – wenig begeistert vom Menschen, der da vor ihr stand. Es wäre sicher vernünftig gewesen, mich für einen einfacheren Hund zu entscheiden. Aber das wäre nicht ich gewesen.

Natürlich bekam ich Leela nicht einfach so an die Hand. Das Tierheim wollte sicher sein, dass ich der Herausforderung gewachsen war. Monatelang fuhr ich bei Wind und Wetter zum Gassigehen – zunächst im eingezäunten Bereich des Tierheims, später auch draußen. Ich lernte sie kennen, wurde mir über meine Entscheidung bewusst und absolvierte zusätzlich etliche Trainingsstunden mit ihr. In dieser Zeit wuchs nicht nur meine Bindung zu Leela, sondern auch mein Wunsch, tiefer in die Welt des Hundetrainings einzutauchen – und irgendwann selbst Profi zu werden.

Bevor sie zu mir kam, hatte Leela leider gelernt, mit sehr kurzer körpersprachlicher Vorwarnung die Zähne einzusetzen. Unser gemeinsames Training war intensiv: Sie musste verstehen, dass ihr niemand etwas wegnehmen wollte, dass sich nicht hinter jedem Busch eine Bedrohung verbarg. Ich arbeitete gezielt daran, ihre Beschwichtigungssignale und feine Kommunikation wieder sichtbar zu machen – und sie auch von anderen respektieren zu lassen. Das sorgte nicht selten für erstaunte Blicke von außen.

Bis zu ihrem letzten Tag war Leela ein Hund, auf den ich mich voll verlassen konnte. In Situationen, in denen sie früher nach vorne gegangen wäre, blieb sie ruhig und zurückhaltend. Besonders in der Arbeit mit ängstlichen Hunden oder bei schwierigen Hundebegegnungen war sie meine treueste Kollegin – ein Fels in der Brandung, der nichts so leicht aus der Ruhe brachte.

Am 17. April 2023 ist Leela von uns gegangen. Doch sie begleitet mich bis heute in meinem Herzen weiter.